
© Helmut Wüstner
Und wie konntet ihr die Unternehmen für das Projekt gewinnen?
Die Unternehmen, die wir für das Projekt anfragten, waren leicht für die Zusammenarbeit zu gewinnen. Zum einen sind wir auf Unternehmer*innen gestoßen, die aus persönlicher Motivation und Überzeugung seit Jahren aktiv sind, um ihre Produktion umweltschonender zu realisieren oder mehr Ressourceneffizienz zu erreichen. Getreu dem Motto „Tue Gutes und sprich darüber“, empfangen diese Unternehmen Gäste, die sich zu diesen Themen informieren wollen, mit offenen Armen.
Zum anderen nutzen die Unternehmen das Projekt sehr gern, um sich gegenüber Schüler*innen als potenzielle Arbeitgeber darzustellen. In Zeiten des Fachkräftemangels sind Unternehmen auch durch umweltfreundliche Produktionsweisen attraktiv für junge Menschen.
Dann gibt es noch interaktive Lernstationen für Schüler*innen im Klimacenter Werlte. Was können sie dort machen?
Die Ausstellung im Klimacenter stellt den Schüler*innen mittels Hörstationen ein Szenario aus dem Jahr 2100 vor: Indem sie in den Lernstationen Entscheidungen für die Gegenwart treffen und Aufgaben bearbeiten, beeinflussen sie die Zukunft. Anhand der am Projekt beteiligten Unternehmen werden unterschiedliche Aspekte der Bioökonomie beleuchtet. Dabei werden digitale Lernmaterialien mit analogen kombiniert, sodass die Schüler*innen am Ende einer Veranstaltung nicht nur ein Feedback erhalten, welche Konsequenzen ihre Ideen und Entscheidungen für die Zukunft haben, sondern auch vergleichen können, welche Gruppe die besten Lösungen für die Zukunft erarbeitet hat und daher die meisten Punkte sammeln konnte.
Wird der Wirkungstransfer auch erforscht, indem ihr z.B. Maßnahmen evaluiert?
Die Konzipierung der Lernstandorte und die Entwicklung der Lehr-Lern-Materialien für diese Lernorte wird durch eine wissenschaftliche Evaluierung begleitet. So werden die Testdurchläufe, die wir im Rahmen des Projekts durchführen, durch eine Befragung der Teilnehmenden evaluiert. Wir testen unterschiedlichste Items z.B. in Bereichen wie der Selbstwirksamkeitserfahrung, der Lernfreude oder der Berufsorientierungskompetenz. Zudem sind Jugendliche in die Entwicklung der Lernmodule involviert.
Ziel ist es, Empfehlungen für den Transfer in der Projektregion (Weser-Ems) sowie darüber hinaus abzuleiten. Ein „Bildungsnetzwerk Bioökonomie“ mit zunehmend mehr Mitgliedern soll entstehen.