© Hans Braxmeier auf Pixabay

Partizipation & Bioökonomie

Bürger*innenbeteiligung

Das Kulturwissenschaftliche Institut Essen erforscht dialogorientierte Verfahren, die Bürger*innen mit Expert*innen zusammenbringen. Gemeinsam wird über politische Entscheidungen oder Planungen beraten. Die daraus resultierenden Empfehlungen werden der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Die Gruppen in diesen Vefahren sind klein und werden, um die vielfältigen Meinungen und Sichtweisen innerhalb der Gesellschaft abbilden zu können, zufallsbasiert ausgewählt. Dabei stärkt dialogorientierte Beteiligung den Austausch von verschiedenen Perspektiven und strebt eine Entscheidungsfindung an, die im Besten Falle von allen als fair empfunden wird. Hierdurch wird die politische Mitsprache von Bürger*innen auch jenseits von Mitgliedschaft und Engagement in organisierten Verbänden und Initiativen möglich, indem die formalen Verfahren der Regulierungsbehörden frühzeitig ergänzt werden, diese jedoch nicht ersetzen.
In der Erforschung der Verfahren werden wir momentan von folgenden Fragen geleitet:

 

  • Wie wird, auf welche Art und Weise, welches Wissen für eine nachhaltige Bioökonomie in diesen Verfahren erzeugt?
  • Wie werden dialogorientierte Verfahren von den Beteiligten wahrgenommen und
  • Wie gehen die Entscheidungsträger*innen mit den erarbeiteten Epfehlungen durch die Verfahren um?

Diese Fragen treiben uns an. In Zeiten von gesellschaftlicher Transformation sehen wir Dialogverfahren als Räume des Politischen, als Orte, an denen neue Ideen des Zusammenlebens entstehen und erprobt werden können.

 

 

© KWI

Der Bürger*innenrat „Biobasierte Wirtschaft?! Welche Folgen hat das für unsere Region?“

 

Vom 30. November bis zum 1. Dezember 2018 fand in Münster der Bürgerrat „Biobasierte Wirtschaft?! Welche Folgen hat das für unsere Region?“ statt. Die Teilnehmer*innen diskutierten und bewerteten den Anbau und die Nutzung nachwachsender Rohstoffe, die intendierten und nicht-intendierten Folgen und Chancen & Risiken einer regionalen biobasierten Wirtschaft.

 

Ausgewählte Experten standen den Teilnehmenden beratend zur Seite:

Peter Gerhardt vom denkhausbremen e.V. vertrat die zivilgesellschaftliche Perspektive und klärte über mögliche Herausforderungen und Konflikte auf, die durch den Anbau nachwachsender Rohstoffe entstehen können.

Dennis Herzberg vom CLIB2021 – Cluster Industrielle Biotechnologie sprach über die Gestaltung der Bioökonomie in NRW, die vorliegende Bioökonomiestrategie des Landes NRW, beteiligte Akteure sowie die Rolle technologischer Entwicklungen.

Prof. Dr. Ralf Pude von der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn informierte über Möglichkeiten der Biomasseproduktion, d.h. über geeignete Pflanzen, ihren Anbau sowie ihre mögliche Nutzung.

 

Ergebnisse & Ausblick

Die Ergebnisse des Bürger*innenrats wurden in einem Gutachten festgehalten und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Gemeinsam mit den Ergebnissen der Verbraucher*innenbefragung des IZT zu ökonomischen, ökologischen und technologischen Entwicklungspfaden für Produkte aus Biomasse sowie den Ergebnissen der Stakeholder-Interaktionsanalysen (SHIA) des Fraunhofer UMSICHT mit relevanten Marktakteuren flossen sie in den „Zukunftsrat Bioökonomie NRW 2030“ ein.

© KWI

Zukunftsrat „Bioökonomie NRW 2038?!“

 

Vom 24. zum 25. Januar 2020 fand in Merzenich, im Rheinischen Revier, der Zukunftsrat „Bioökonomie NRW 2038?!“ statt. Die Teilnehmer*innen entwarfen Zukunftsszenarien und diskutierten eine nachhaltige Bioökonomie und den Wandel zu einer ressourcenschonenden Wirtschafts- und Lebensweise.

 

Ausgewählte Expert*innen standen den Teilnehmenden beratend zur Seite:

Julia Lehmann vom C.A.R.M.E.N. e.V. informierte über die stoffliche Nutzung von Biomasse.

Johannes Rupp vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung und

Prof. Dr. Ulrich Schurr vom Forschungszentrum Jülich

Gemeinsam diskutierten sie mit den Bürger*innen über Möglichkeiten einer zirkulären Wertschöpfung, den ökologischen Fußabdruck von Produkten, technologische Innovationen und ihre positiven wie negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt, regionale Strukturen und globale Verantwortung, das Verhältnis von Stadt und Land sowie die Rolle von Politik und Verbraucher*innen.

 

Ergebnisse & Ausblick

Die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen des Zukunftsrates wurden am 29. Oktober 2020 in der Abschlussveranstaltung des Projektes BioDisKo öffentlichkeitswirksam an Vertreter*innen aus der Politik gegeben und unter Einbezug der Öffentlichkeit und Expert*innen diskutiert.