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Welche unterschiedlichen Bioökonomieverständnisse gibt es und wie stehen diese zueinander? Wie beurteilen die verschiedenen Akteure die Zielkonflikte und inwiefern beeinflusst das die Akzeptanzfähigkeit der Transformationsprozesse? Wie, mit welchen Methoden und Formaten, und an wen werden Themen der Bioökonomie kommuniziert, und welche Herausforderungen gibt es dabei? Welche Methoden eignen sich, damit unterschiedliche Akteure ihr Wissen und ihre Positionen in die Gestaltung einer nachhaltigen Bioökonomie einbringen können? Diesen und weiteren Fragen will der Herausgeber*innenband „Nachhaltige Bioökonomie? Diskurse, Kommunikation und Partizipation“ nachgehen. Er bringt hierfür erstmalig vielfältige Beiträge aus dem wachsenden Feld der transformativen Forschung zusammen, um sich reflexiv der Rolle von Kommunikation und Beteiligung im Feld der nachhaltigen Bioökonomie zu widmen.
In Deutschland, wie auch in anderen Industrienationen, wird seit mehreren Jahren ein bio-basiertes Wirtschaften forciert. Mit dem Konzept der Bioökonomie ist das Ziel verbunden, die Folgen des anthropogenen Klimawandels abzuschwächen und gleichzeitig die Abhängigkeit von fossilen, endlichen Naturressourcen zu mindern. Dass ein Umdenken in Richtung nachhaltigeres Wirtschaften notwendig ist, wird weder von Befürworter*innen noch von Kritiker*innen der Leitbilder infrage gestellt. Uneinigkeit herrscht hingegen über die konkrete Ausgestaltung und darüber, wer daran wie beteiligt sein sollte.
Bioökonomie im öffentlichen Diskurs
Bis vor knapp drei Jahren waren es vor allem Akteure aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft, die die Leitbildentwicklung und Umsetzung bestimmten. Kaum beteiligt waren Bürger*innen oder zivilgesellschaftliche Gruppen, weder auf internationaler, nationaler noch regionaler Ebene.
Auch haben Bürger*innen in Deutschland bisher weder den Begriff und das Konzept der Bioökonomie noch die damit verbundenen Entwicklungen wahrgenommen. Es ist also unklar, welche Bioökonomie aus welchen Gründen von breiten Teilen der Bevölkerung akzeptiert werden würde und ob und wie diese an ihrer Gestaltung teilhaben wollen, damit sie akzeptiert wird.
Call for Papers
Die vorrangig deutschen und exemplarisch europäischen Beiträge in diesem Sammelband setzen sich mit den Fragen auseinander, wer (welche Akteure und Konstellationen), wie (mit welchen sprachlichen Mitteln), mit welchen Werkzeugen (mittels welcher Medien und Formaten) die Leitbilder und die damit verbundenen Maßnahmen in Deutschland und Europa kommuniziert und welche Formate und Verfahren eine Teilhabe heterogener gesellschaftlicher Gruppen ermöglichen.
Vor diesem Hintergrund laden die Herausgeber*innen interessierte Autor*innen ein, bis zum 05.01.2021 einen Abstract von maximal 200 Wörtern (deutsch oder englisch) per E-Mail an julia.reinermann@kwi-nrw.de und nicole.devries@kwi-nrw.de einzureichen.
Den vollständigen Call for Paper finden Sie hier: