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Vom 17. – 26. Januar können Besucher der Internationalen Grünen Woche in Berlin Neuheiten über die Themen nachhaltige/r und biobasierte/r Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau entdecken. Dem Wissenschaftsjahr Bioökonomie wird dabei eine neue Messehalle mit rund 80 verschiedenen Produkten gewidmet. Bei der 85. Auflage machen die über 1.800 Aussteller aus 73 Ländern einmal mehr deutlich: Nachhaltige und biobasierter Produkte – nicht nur aus der Lebensmittelwirtschaft – sind auf dem Vormarsch.
Wissenschaftsjahr Bioökonomie mit Ausstellung präsent
Die Bioökonomie auf der Grünen Woche geht jedoch weit über Algenpulver, Brot aus Bierresten oder Insektensnacks hinaus. Intelligente Verpackungen, Produkte aus Lebensmittelresten oder alternative Proteinquellen sind nur einige Beispiele für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion. Wie biobasierte und nachhaltige Produkte bereits unseren Alltag bestimmen und woran Wissenschaftler derzeit forschen, verdeutlicht die Ausstellung zum Wissenschaftsjahr Bioökonomie. In der neu eröffneten Messehalle hub27 am Stand 206 des Bundesforschungsministeriums können Besucher rund 80 Exponate aus der biobasierten Wirtschaft – vom Prototyp bis hin zum marktfähigen Produkt – bestaunen.
Eine Mooswand, die nicht nur Lärm und Schall reduziert, sondern auch für saubere Luft sorgt sowie eine Algenanlage zeigen beispielsweise, wie die Bioökonomie zum Klimaschutz beitragen kann. Briketts aus recyceltem Kaffeesatz, ein Schutzlack aus Wurzelgemüseabfällen sowie Taschen aus bakterieller Nanocellulose, eine Fliege aus Kabeljauleder und biologisch abbaubare T-Shirts aus Eukalyptusfasern zeigen das große Potenzial von Rest- und Abfallstoffen für eine biobasierte Wirtschaft.
Algenreaktor selber bauen
Auch Mitmachaktionen seien geplant: In einem Workshop wird gezeigt, wie man einen Algenreaktor baut, was dieser überhaupt leisten kann und welche Möglichkeiten im Nutzen von Algen stecken. Wer mag, kann sich danach sein eigenes Päckchen Nährstoffpulver mit nach Hause nehmen. Neben dem Wissenschaftsjahr sind in Halle 27 weitere Aussteller zu den Themen Nachwachsende Rohstoffe, Multitalent Holz oder Ökologischer Landbau präsent.
Food-Start-ups präsentieren Trend
Zum dritten Mal bietet die Grüne Woche Food-Start-ups ein besonderes Podium. 20 Gründer konnten sich mit ihren Geschäftsideen und Produkten für das Finale bei den IGW Startup-Days am 22. und 23. Januar qualifizieren – darunter neue alkoholfreie Getränke auf Basis von Vitalpilzen, essbares Besteck oder Umami-Saucen aus Lupinen. In Pitch-Sessions werden die Finalisten ihre Innovationen präsentieren und die Besten anschließend gekürt.
Die Sonderausstellung vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Halle 23a richtet sich dieses Mal konkret an den Verbraucher und dessen Einflussmöglichkeiten auf die gesamte Wertschöpfungskette. Anregungen für einen bewussten Einkauf, die Verwertung von Lebensmitteln oder Optionen für die bienenfreundliche Gestaltung des eigenen Gartens werden hier beispielsweise neben neuesten wissenschaftlichen Innovationen zur Pflanzenzucht thematisiert.
Agrarminister diskutieren über Rolle des Handels für Welternährung
Die Ausstellung zur Grünen Woche wird zudem von zahlreichen Fachveranstaltungen, wie Foren und Diskussionsrunden zu relevanten Themen aus Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau flankiert. Die Messe ist aber auch ein Podium, um Experten aus Forschung, Wirtschaft, Politik und Verwaltung zusammenzubringen. Höhepunkt des Rahmenprogramms ist das „Global Forum for Food and Agriculture (GFFA)“. Das 12. Agrarministertreffen findet auf Einladung des BMEL statt. Während des dreitägigen Treffens vom 16. bis 18. Januar diskutieren rund 70 Agrarminister aus aller Welt mit Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft über wichtige Zukunftsfragen der globalen Land- und Ernährungswirtschaft. Thema in diesem Jahr: die Bedeutung von Handel und einem integrierten Handelssystem für die weltweite Ernährungssicherung.
Wir haben es satt! ruft zur Demo auf
Parallel zu der Grünen Woche findet am 18. Januar eine weitere Großdemo von Wir haben es satt! statt. Der Aufruf auf die Straße zu gehen entspringt einer massiven Kritik an der derzeitigen Klima- und Agrarpolitik. Die Bewegung möchte 2020 Politik und Wirtschaft weiter unter Druck setzen, für eine faire, ökologische und bäuerliche EU-Agrarreform und ein Veto gegen das Mercosur-Freihandelsabkommen. Es wird die bereits zehnte Demo dieser Art sein und abermals stehen die Themen Schutz der Artenvielfalt, Gentechnik, Foodsharing, Agrarlobby, Tier- und Umweltschutz und viele weitere im Fokus.
Quelle: https://biooekonomie.de/nachrichten/gruene-woche-mit-grosser-biooekonomie-schau
https://www.wir-haben-es-satt.de/informieren/aufruf/
Autor: bb und eileen.winkendick@kwi-nrw.de