BioSTEP setzt sich für eine Partizipation der Bürger ein und sieht hier Nachholbedarf seitens der EU Kommission. Quelle: BIOCOM AG
Für eine nachhaltige Bioökonomie
Rund 100 Bioökonomie Vertreterinnen wurden Anfang 2018 bei der Europäischen Kommission in Brüssel erwartet, um die Ergebnisse und Empfehlungen des von der EU finanzierten BioSTEP-Projekts zu diskutieren. Ein zentrales Ergebnis ist: Das Engagement der europäischen Akteure im Bereich der Bioökonomie muss sich auf die Integration der Zivilgesellschaft und BürgerInnen als entscheidenden Eckpfeiler konzentrieren, um die Sichtbarkeit der Bioökonomie in der Zukunft zu verbessern.
In den letzten drei Jahren haben sich neun BioSTEP-Partner aus Deutschland, Italien, Bulgarien, den Niederlanden und Großbritannien zusammengeschlossen, um partizipative Instrumente wie Produktpräsentationen, Living Labs, Workshops und Konferenzen zu konzipieren und umzusetzen. Ziel ist es, Bürger und andere Interessengruppen der Bioökonomie in die Diskussionen über die zukünftige Entwicklung der europäischen Bioökonomie einzubeziehen.
Mehr als 4000 Menschen in Ausstellungen erreicht
Ausstellungen zu bioökonomischen Innovationen erreichten mehr als 4.000 Menschen in Schottland, Italien und Bulgarien. In Wissenschaftszentren konnten die Menschen die Bioökonomie sehen, berühren und erleben – wie z.B. Schuhe aus Reisschalen, Autoreifen aus Löwenzahn oder ein von Mikroorganismen hergestellter Ziegel.
Roadmaps für regionale Bioökonomie entwickelt
In 14 Living Lab-Treffen in Venetien und Stara Zagora trafen sich regionale Interessenvertreter aus lokaler Industrie, Regierung, Landwirtschaft, Beratern und Forschern, um die Rolle und Weiterentwicklung ihrer lokalen Bioökonomien zu diskutieren. Infolgedessen wurden regionale Roadmaps für die Bioökonomie entwickelt. Um die Beteiligung der Öffentlichkeit an der Entwicklung bereits bestehender bioökonomischer Strategien zu untersuchen, wurden sechs Fallstudien ausgewählt und 85 Personen befragt. Die Ergebnisse wurden in regionalen Workshops und Validierungssitzungen verifiziert. Durch eine Umfrage, die von 182 Personen durchgeführt wurde, wurden bioökonomiebezogene politische Lücken identifiziert.
Mehr Kommunikation und Partizipation wagen
Kate Millar, Direktorin am Centre for Applied Bioethics an der University of Nottingham und Mitglied des BioSTEP-Konsortiums, freut sich auf die Konferenz und betont: „Wissenschaft und Technologie müssen besser mit der Gesellschaft verzahnt werden, was maßgeschneiderte und integrative Aktivitäten erfordert. Einer der Schlüsselfaktoren für die Verbesserung der Sichtbarkeit der Bioökonomie ist die Kommunikation bereits bestehender innovativer biobasierter Produkte und Verfahren. Während der Ausstellungen haben wir erfahren, dass die Menschen sich sehr für Themen wie Nachhaltigkeit und Ökologie interessieren, aber oft den Zusammenhang mit dem politischen Konzept der Bioökonomie nicht erkannt haben“, ergänzt Boris Mannhardt, Vorstandsvorsitzender der BIOCOM AG, verantwortlich für die Kommunikation und Verbreitung des Projekts.
„Die Bioökonomie den Bürgern näher zu bringen, ist ein vielversprechender Weg für die Zukunft.“
Eigene Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche
Quelle: http://www.bio-step.eu/news/in-the-news/press-release-public-engagement-is-the-key-to-bring-bioeconomy-forward/
Mehr über Projekt
Über BioSTEP: BioSTEP zielt darauf ab, Bürger und verschiedene Interessengruppen in Diskussionen über die zukünftige Entwicklung der europäischen Bioökonomie einzubeziehen. Das BioSTEP-Projekt wird im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon 2020 der Europäischen Union (Grant Agreement Nr. 652682) finanziert und läuft von März 2015 bis Februar 2018. Das vom Ecologic Institut koordinierte Verbundprojekt baut auf einem stark interdisziplinären Konsortium von neun Partnern aus fünf europäischen Ländern auf.